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Yakiniku Ganko

Ethno/International
85
Falstaff Restaurant- & Gasthausguide 2024

Im kleinen Innenstadtlokal stehen japanische und koreanische Spezialitäten auf dem Programm, gekocht wird auf hohem Niveau und mitunter luxuriös: fein Gegrilltes vom Wagyu. Dazu wartet die Sake-Auswahl.

46 /50 Essen
17 /20 Service
15 /20 Wein
7 /10 Ambiente
günstige Preiskategorie
Hunde nicht erwünscht
Gastgarten/Terrasse
Zahlungsmöglichkeiten: Bargeld, EC-Karte
Sonntags geöffnet

Eigenbeschreibung

Eines der exotischten Restaurants in Wien: Zaw Zaw Tun bespielt als One-Man-Show ein Grill-Lokal mit japanischen Spezialitäten.

Eine seltsame fremde Welt, die man hier betritt. Der Gastraum: schlicht, mit eigentümlichen Saugrohren über den Tischen. Die Karte: japanisch mit knappen Anmerkungen auf Deutsch. Die Gäste: fast ausschließlich japanischer Herkunft. Bespielt wird das Lokal von exakt einer Person. Zaw Zaw Tun stammt aus Burma, wuchs in Japan auf und werkte in Wien an Adressen wie »Unkai« und »Mochi«. Nun sperrt er unter seinem Spitznamen »Ganko« eines der exotischsten Lokale Wiens auf. Yakiniku heißt die hier zelebrierte Spielart des koreanischen Barbecues, auf den Tisch kommt eine Grillplatte mit Kartusche.

Das hauchdünn geschnippelte Fleisch wird zehndekaweise geordert und nach Lust und Laune Sekunden bis Minuten auf die Brutzelplatte drapiert. Das High-End-Fleisch vom japanischen Wagyu haben die Expats zumeist verputzt, bevor man bestellen kann. Stets vorrätig ist dagegen australisches Wagyu der Sorten Kalbi oder Spezial Kalbi, Letzteres mit extra intramuskulärem Fett und Schmelz der Sonderklasse. Unter dem mysteriösen Namen Sam-gyeopssal kommt gerollter Schweinebauch. Furchtlose greifen zu Kobukuro – Uterus vom Schwein. Alles das tunkt man in eine betörend gute Haussauce. Pflanzliches genießt man am besten in Gestalt von Kimchi oder fein geschnippelten Namul-Salaten. Herrlich: Ishiyaki-Bibimbap, eine ofenheiße Keramikschüssel mit Reis, Fleisch, Ei und Gemüsen zum ­Selbermischen. Aviso: Die Saugkraft der Rohre ist enden wollend, sprich das edelste Gewand sollte man nicht ausführen. Und: Man sollte Sake und Bier mögen, Wein wird erst demnächst das Portfolio erweitern.

Text vonAlexander Bachl (06/2020)

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